Ab einem bestimmten Alter scheint es kaum ein anderes Thema zu geben als Beziehungen. Freundinnen plaudern darüber beim Kaffeetrinken, fast jeder Film und jede Fernsehserie dreht sich darum und die Tante fragt beim Familientreffen schon wieder nach, wann es denn endlich soweit sei mit der Hochzeit. Fast schon entsteht der Eindruck, als sei ein Partner notwendig, um in der Gesellschaft als vollwertiger Mensch anerkannt zu werden. Nett gemeinte Ratschläge und Verkupplungsversuche von Freunden machen die Situation meist nicht gerade besser.
Für Singles kann das ganz schön hart sein, besonders aber für diejenigen unter ihnen, die bisher noch gar keine Beziehung hatten. Oft suchen sie die Schuld bei sich selbst und quälen sich mit Selbstvorwürfen. Dabei sind die Gründe für mangelnde Beziehungserfahrung vielfältig und stehen in den seltensten Fällen mit fehlender Attraktivität oder Unfähigkeit in Zusammenhang. Manchmal fehlte es einfach an einer passenden Gelegenheit, denn schließlich ist es ja genau genommen ein ziemlich großer Zufall, dass sich zwei Menschen ineinander verlieben. In anderen Fällen stand aber auch zu große Schüchternheit im Weg, die die Verliebten daran hinderte, zueinander zu finden. Auf jeden Fall besteht absolut kein Grund dafür, sich deswegen zu schämen. Die Situation mag den Betroffenen vertrackt erscheinen, jedoch ist sie objektiv betrachtet gar nicht so aussichtslos.
Den Teufelskreis durchbrechen
Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist die eigene Einstellung. Viele Beziehungsunerfahrene leiden unter der Situation, sie fühlen sich minderwertig und vermitteln dieses Gefühl nach außen hin. Und das wirkt, so hart es auch klingt, auf potenzielle Partner nicht sehr attraktiv. Dieser Teufelskreis kann jedoch durch eine positive Einstellung durchbrochen werden. Das funktioniert selbstverständlich nicht von heute auf morgen, sondern in kleinen Schritten. Wichtig ist die grundlegende Einstellung, dass eine Beziehung nicht alles im Leben ist. Eine glückliche Partnerschaft kann ein Baustein innerhalb eines zufriedenen Lebens sein, jedoch kommen dazu noch weitere Bausteine wie soziale Kontakte zu Freunden und Familie oder ein erfüllender Beruf. Wer sich auf andere Lebensbereiche konzentriert, wer beispielsweise Rückhalt in einem sozialen Netzwerk und Erfolg in Ausbildung und Beruf erfährt, wird zufriedener und strahlt diese Zufriedenheit auch aus. Ein Mensch, der mit sich und seinem Leben im Reinen ist, wirkt wesentlich sympathischer als ein ewiger Trauerkloß.
Aktiv sein
Wer jeden Tag alleine vor dem Fernseher verbringt, kommt weniger mit anderen Menschen in Kontakt und lernt dadurch weniger potenzielle Partner kennen. Es wäre zwar falsch, immer und überall Ausschau nach einem Partner zu halten, das nimmt der Sache nur die Leichtigkeit. Aber nicht zufällig lernen sich viele Paare über gemeinsame Freunde oder Hobbys kennen, denn schließlich findet sich so schnell eine Gemeinsamkeit, egal ob es sich dabei um Menschen handelt, um eine Sportart oder Musik. Ganz wichtig ist es also, sich mit Freunden zu treffen, Hobbys nachzugehen und dabei in zwangloser Atmosphäre neue Leute kennenzulernen. Oder auch mal abends tanzen gehen, ein wenig flirten, aber ohne Beziehungsabsichten. Oft klappt das viel besser, wenn kein ernsthaftes Interesse am anderen besteht und es hilft, im Umgang mit dem anderen Geschlecht lockerer zu werden und dient als „Generalprobe“ für den Ernstfall. Ob unter den neuen Bekannten nun gleich der Traumprinz bzw. die –prinzessin ist, spielt erst einmal keine Rolle. Nette Menschen sind schließlich immer eine Bereicherung, auch als platonische Freunde.
Mutig sein
Vielleicht hat sich auf diesem Wege nun der Freundeskreis erweitert, es wurden neue Bekanntschaften geschlossen und dann ist irgendwann auch SIE oder ER dabei, die bzw. der das Herz höher schlagen lässt. Und schon sind die alten Begleiter, die Ängste und Zweifel wieder da. Der andere könnte die eigene Unerfahrenheit peinlich finden und überhaupt, wie verhält man sich in einer solchen Situation am besten? Derartige Gedanken schießen Beziehungsunerfahrenen durch den Kopf und aus Angst, einen Fehler zu machen, tun sie lieber gar nichts und lassen im schlimmsten Fall eine gute Gelegenheit verstreichen. Wirkliche Handlungsempfehlungen gibt es für solche Situationen leider nicht, außer: Sich selbst treu bleiben und auch mal über den eigenen Schatten springen.
Es ist nicht nötig, die eigene Unerfahrenheit gleich an die große Glocke zu hängen, aber sie zu verschweigen, verkompliziert die Situation nur unnötig. Denn nur wenn der andere davon weiß, kann er bestimmte Verhaltensweisen und Unsicherheiten richtig einordnen. Und wer möchte schon eine neue Beziehung mit einer Lüge beginnen? Und keine Angst vor der Reaktion des anderen, wenn er ehrliches Interesse hat, wird er sich von einem solchen Geständnis bestimmt nicht abhalten lassen. Schließlich kommt der Punkt, an welchem dem anderen die eigenen Gefühle offenbart werden sollen. Das kostet Überwindung und erfordert Mut, keine Frage. Denn ein bisschen besteht ja immer die Gefahr, eine Abfuhr zu kassieren. Aber es tut gut, zu wissen, dass es jedem Menschen so geht, auch demjenigen, der schon auf eine jahrelange Beziehungserfahrung zurückblicken kann. Erfahrung hilft in diesem Fall nicht weiter, denn mit jedem Menschen ist es wieder neu und einzigartig.
Es muss übrigens gar keine groß inszenierte Liebeserklärung sein, es geht auch mit mehreren kleinen Schritten. Etwas länger als gewöhnlich in die Augen sehen, vorsichtig Körperkontakt suchen, mal kurz die Hand streifen und bei der Verabschiedung etwas länger umarmen als sonst. Es muss nicht immer alles sofort auf der Stelle sein, das eine wird dann schon zum anderen führen. Oder vielleicht lieber mit einem kleinen Brief? Auch hier muss es kein dramatischer Liebesbrief sein, sondern einfach ein paar Zeilen, die Sympathie ausdrücken. Ganz ohne Hürde wird es leider nicht gehen, aber die steht nun mal am Anfang einer jeden Liebesgeschichte.
Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:
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