Eine lange Partnerschaft hat immer auch ihre Schattenseiten. Allerdings kommt es immer ganz auf den Blickwinkel an, was man als Schattenseite betrachtet. Paare, die lange zusammen sind, entwickeln eine Vertrautheit, um die viele Singles sie beneiden. Manchmal müssen lang vertraute Partner nicht einmal mehr sprechen, denn sie wüssten ja sowieso, was der andere sagen will. Schwierig wird es nur, wenn das Schweigen zur Belastung wird und beide sich fragen, wohin die wundervollen Nächte verschwunden sind, in denen sie stundenlang geredet und zusammen gelacht haben. Spätestens, wenn der Partner zum roten Tuch wird, weil man sich von der ständigen körperlichen Nähe bei gleichzeitiger geistiger Abwesenheit erdrückt fühlt, wird es Zeit, die Beziehung auf den Prüfstand zu stellen und frischen Wind hineinzubringen!
Jedes Paar besteht aus zwei Individualisten
Die Rechnung für eine gute Beziehung sieht immer so aus: Eins und eins sind drei! Denn eine Beziehung besteht aus zwei Individuen mit eigenen Wünschen und Vorstellungen, die sich zu einer Partnerschaft zusammen tun. Es geht also immer um zwei Menschen und – den dritten Aspekt – ihre gemeinsame Beziehung. Wenn beide Partner das Interesse füreinander verlieren, entweder, weil sie meinen, eh schon alles über den anderen zu wissen, oder weil sie sich in andere Richtungen entwickeln, wird das Gefüge der Beziehung so locker, dass es zerbrechlich wird. Eines Tages haben dann vielleicht beide Partner das Gefühl, dass sie nur noch zusammen sind, weil sie zufälligerweise in selben Haus wohnen. Man erzählt sich nichts mehr, man berührt sich nicht mehr, man freut sich nicht einmal mehr darauf, dass der andere nach Hause kommt. Solche Phasen durchlebt jedes Paar im Laufe einer langen Beziehung irgendwann, die Frage ist nur, ob man tatenlos der eigenen Beziehung beim Sterben zusieht, oder ob man aktiv dagegen ankämpft und sich daran erinnert, wie sehr man den Partner einmal geliebt hat!
Den Partner neu sehen
Sich auseinander zu leben heißt, Langeweile zu empfinden und jede Neugier auf den Partner zu verlieren. Natürlich haben menschliche Bindungen keine Reset-Taste, mit der man seine Gefühle neu starten kann, es hilft aber, sich den Partner einfach einmal als fremde Person vorzustellen. Wenn die Vergangenheit gar nicht gewesen wäre – würde man sich dann auf diesen „Fremden“ einlassen? Wie wäre es wohl jetzt, einander kennenzulernen, ohne all die gemeinsam verbrachten Jahre erlebt zu haben? Würde er nicht plötzlich wieder unverschämt gut aussehen mit seinem frechen Charme, nur irgendwie reifer und interessanter als früher? Wäre sie mit ihrem warmen Lächeln und den strahlenden Augen nicht wieder die attraktivste Frau im ganzen Raum, nur mit ein paar grauen Strähnen im Haar? Distanz zu gewinnen ist der erste Schritt, um wieder auf den Partner zugehen zu können, und solche Gedankenspiele helfen dabei, den Partner endlich mal wieder mit anderen Augen zu sehen.
Mit Tricks den Alltag überlisten
Zu Anfang einer Ehe ist es schön, einen vertrauten Partner zu haben. Wer es in den Hafen der Ehe geschafft hat, der muss sich keine Gedanken mehr um seinen „Marktwert“ machen und ins Fitnessstudio gehen, um auf Singlepartys einen möglichst attraktiven Eindruck zu machen. Schlimm wird es nur, wenn aus Vertrautheit Bequemlichkeit wird und die Partner sich kaum noch fragen, wie sie auf den anderen wirken. Eines Tages geht es nicht mehr um romantische Verabredungen, sondern darum, wer den Müll in die Tonne trägt und auf dem Rückweg von der Arbeit die Einkäufe mitbringt. Der Trott hat das Paar fest im Griff, für Zärtlichkeiten scheint keine Zeit mehr zu sein. Wer sich in dieser Sackgasse wiederfindet, der sollte so schnell wie möglich den Rückwärtsgang einlegen und sich daran erinnern, wie wichtig Zeit zu zweit ist! Und zwar ohne laufenden Fernseher, klingelndes Telefon oder Computerspiele, die man so „nebenbei“ macht, während man sich nur kurz über den Flur zuruft „Wie war dein Tag?“ Wenn der Ehealltag so aussieht, wird es höchste Zeit, mit dem Partner ein Abkommen zu treffen: Wir nehmen uns für den Anfang jeden Tag eine Viertelstunde Zeit, in der wir alles andere ignorieren. Wir sind nur füreinander da – wir dürfen uns miteinander unterhalten, sogar langweilen und streiten, aber wir tun es zusammen! Zu Anfang kann diese Viertelstunde Paaren, die sich gar nichts mehr zu sagen haben, sehr lang vorkommen. Wenn aber beide wieder Schwung in die Beziehung bringen wollen und dran bleiben, werden sie lernen, wieder miteinander zu reden. Selbst kleine Streitgespräche sind jetzt besser als Schweigen, denn durch Reibung entsteht ja auch Wärme!
Wieder Romantik ins Leben zaubern
Oft sehen wir Menschen in einer unglücklichen Beziehung nur, was wir gern bekommen würden und wo der Partner uns enttäuscht hat. Wir hätten gern mehr Aufmerksamkeit, wir sehnen uns nach Zärtlichkeit, wir können uns gar nicht mehr daran erinnern, wann der andere uns eine Freude gemacht hat. Wir haben das Gefühl, unserem Partner völlig gleichgültig zu sein und manchmal überschütten wir ihn dann sogar mit Vorwürfen. In solchen Momenten sehen wir uns bestätigt und merken kaum noch, dass wir es waren, die den Partner zum Rückzug gedrängt haben. Manchmal stellen wir dann sogar fest, dass wir selbst einer dieser nörgelnden Ehepartner geworden sind, der wir nie sein wollten. Der Ausweg besteht darin, dem Partner die Aufmerksamkeit zu geben, die wir uns selbst von ihm wünschen! Romantische Aufmerksamkeiten, lange Gespräche bei einem guten Essen, schöne Spaziergänge und gemeinsame Aktivitäten, die für beide neu sind, bringen wieder frischen Wind in die Ehe und helfen dem Partner dabei, wieder einen liebevollen Zugang zu uns zu finden. So kann man sich in den „alten“ Partner neu verlieben.
Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:
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