Der Kuss ist ein sehr intimes Zeichen. Die körperliche Distanz, eine instinktive Schutzfunktion des Menschen, wird bewusst aufgehoben, und die Berührung des eigenen Körpers zugelassen – dazu noch einer Stelle, die zu den Tabuzonen gehört. Denn der Mund ist eine erogene Zone. Die Lippen sind eine einzige Konzentration von Sinneszellen, die sexuelle Reflexe auslösen. Dazu kommen weitere intime Berührungen, die mit einem Kuss unweigerlich verbunden sind. Insofern bedeutet der Kuss bereits echte Hingabe und ein überdurchschnittliches Maß an Vertrauen. Der Kuss besiegelt eine Grundentscheidung unserer Gefühle. Und die scheinen unberechenbar.
Dieses Grundsätzliche und Unberechenbare lassen jeden erst einmal davor zurück schrecken, einen Kuss zu „riskieren“. Noch schwerer, als man sich ohnehin schon mit der Offenbarung von Gefühlen tut, ist es, sie mit einer einzigen Handlung auf den Punkt zu bringen. Selbst wer die Person seiner Zuneigung schon länger kennt, kann nicht sicher sein, wie sie in diesem Falle reagiert. Die Furcht, die erreichte Sympathie einzubüßen, ist oft größer als der Mut, sie mit einem Kuss in Liebe zu verwandeln.
Aber Vorsicht: Jeder neue Reiz hat auch sein Verfallsdatum. Wer allzu lange zögert, läuft Gefahr, in die Rolle des netten Kumpels oder der verständnisvollen Freundin zu geraten. Irgendwann ist eine Seite des potenziellen Paares darin fest gefahren und der Wunsch nach Liebe erscheint dem Anderen dann nur noch störend innerhalb der liebgewordenen Gewohnheit. Der aktive Part liegt immer bei den Männern. Selbst hoch emanzipierte Frauen legen darauf Wert. Sie wollen sehen, ob der Bewerber ein Ritter oder ein Gefolgsmann ist.
Wenn sich also Interesse für eine neue Kollegin oder Bekannte entwickelt, gilt es zielstrebig zu handeln. In den Gesprächen, die zustande kommen, ergeben sich sehr schnell übereinstimmende persönliche Interessen, die Grund für eine Einladung sein können: Kino, Theater, Konzert, Ausstellung, Freizeitsport, Besichtigungen, Ausflüge.
Wenn die Einladung angenommen wird, ist das schon die Bestätigung des Gegeninteresses.
Keine Frau von Format vergeudet ihre Zeit mit nutzlosen Dates. Das gemeinsame Erlebnis ist der Ausgangspunkt, die eigenen Einstellungen beim Kaffeetrinken oder Abendessen auszutauschen. Hier wird es dann persönlich, und jeder kann insgeheim feststellen, ob der Andere bestimmte Erwartungen erfüllt. Dabei ist es gar nicht wichtig, mit großer Bildung zu glänzen oder selbst viel zu reden. Im Gegenteil: die eigene Person zurücknehmen, nach den Motiven des Partners zu fragen und daraus Schlüsse zu ziehen ist die bessere Form der Aufmerksamkeit.
Wenn die Gesprächspartnerin bereitwillig den Faden mitknüpft, sich echtes Interesse entwickelt und spontane Reaktionen zeigen, geht das Treffen in die richtige Richtung. Je mehr eine Frau lacht, desto sicherer ist sie an ihrem Gesprächspartner interessiert. Diese Reaktionen sind leicht von höflicher Konversation zu unterscheiden. Mit der einen oder anderen leichten Berührung stellt sich auch heraus, ob die körperliche Anziehung funktioniert. Läuft ein Abend in dieser Weise ab, ist der Kuss zum Abschluss überhaupt kein Risiko. Die Frau wartet darauf. Allerdings ist auch hier Zurückhaltung gefragt. Die neue Freundin zeigt dann schon, welches Maß sie wünscht. Geht sie nach einem leichten Kuss zurück, muss dieser eben erst einmal reichen. Bleibt sie mit dem Gesicht in der Nähe, darf der neue Freund noch ein bisschen weiter gehen.
Dates, die über Singlebörsen zustande kommen, haben den Vorteil, dass es über die gemeinsame Motivation keine Missverständnisse gibt. Auch haben die potenziellen Partner schon gechattet, gemailt oder telefoniert und das Treffen dient bereits der Anbahnung einer Beziehung. Die ersten drei Minuten entscheiden. Wenn sich einer der beiden dann nicht innerhalb einer halben Stunde verabschiedet, ist alles klar. Der Kuss wird faktisch gefordert. Wie innig er sein darf, zeigt sich schon im Gespräch. Bei Singlebörsen geht alles viel schneller. Die Frauen sind eher bereit, ihre Zurückhaltung aufzugeben. Schließlich wollen auch sie wissen, wie weit das Interesse ihres Datingpartners geht. Die guten Manieren dürfen darunter selbstverständlich nicht leiden.
Am schwersten lässt sich das Kuss – Risiko bei spontanen Dates einschätzen. Eine Besucherin im Cafe, in einer Ausstellung, beim Shoppen – Mann sollte immer erst einmal ein wenig beobachten, ob die Frau seines Interesses Zeit hat, eventuell noch mit jemand Anderem unterwegs ist und vielleicht typische Reaktionen zeigt, die einen Ansatzpunkt bieten. Bereits in dieser Zeit wird deutlich, ob die Frau angesprochen werden will oder nicht. Denn einen Mann, der sich für sie interessiert, bemerken Frauen immer.
Wenn sie sich dabei wohl fühlen, werden sie erstens nicht aus seinem Blickwinkel verschwinden und zweitens genügend Gelegenheiten bieten, dass er sie auch wirklich ansprechen kann. Die Einladung zum Kaffee ist immer das sicherste. Dann entspinnt sich auch ein Gespräch. Wenn es nicht im Unverbindlichen verbleibt oder schnell beendet wird, ist auch ein Abschiedsküsschen drin. Aber wirklich nur ein –chen, denn bei einem solchen Date stehen beide noch ganz am Anfang und wissen noch sehr wenig voneinander.
Fazit: der Kuss beim ersten Date ist Pflicht. Es geht eigentlich nur um seine Intensität. Der Kuss bestätigt das weiter führende Interesse beider Partner. Kein Kuss bedeutet letztendlich: kein Interesse bzw. zögerndes Verhalten und zu viele Gedanken im Kopf, was letztlich die gegenseitige Anziehung erlöschen lässt.
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Thomas says
wie ist es wenn in der disco nach 10 min tanzen schon zungenküsse ausgetauscht werden, aber nicht sonderlich viel alkohol im spiel war und sich das gegenüber noch nie zuvor gesehen hat?
niko says
@Thomas
Ich denke, dass beide dann ziemlich heiss waren, dass soetwas geschehen konnte. Meines Erachtens kommt dies eher bei jüngeren Leuten vor. Hier spielt dann die Erotik die größte Rolle, was mir zeigt, dass Beziehung zunächst mal an 2. Stelle steht.