Ein Paar verliebt sich in einander, verbringt sehr viel Zeit gemeinsam und beschließt dann bald, zusammen zu ziehen und das Leben miteinander zu teilen. Dabei sind beide Partner glücklich, gelegentliche kleinere Streiterein im Alltag ändern nichts an den großen Gefühlen und der tiefen Verbundenheit, die mit der Dauer des Zusammenlebens kontinuierlich wachsen – soweit die Wunschvorstellung. Doch die Realität sieht leider oft ganz anders aus. Trotz guter Vorsätze stellen sich nicht wirklich die erhoffte Harmonie und Nähe ein. Zumindest ein Partner weiß nicht genau, ob er die Beziehung auf Dauer fortführen möchte oder nicht. Diese Unentschlossenheit belastet die Partnerschaft schwer, deswegen sollte sie auf keinen Fall über einen längeren Zeitraum hingenommen werden. Eine klare Entscheidung für eine Trennung oder eine Intensivierung der Beziehung kann in dieser Situation für beide Beteiligten wie eine Befreiung wirken.
Mögliche Gründe für die Unentschlossenheit
Zunächst sollte sich der betroffene Partner über die Gründe für seinen mangelnden Enthusiasmus ehrlich Rechenschaft ablegen: Vielleicht entspricht der andere in zu vielen Punkten nicht seinen Wunschvorstellungen, so dass er eigentlich gar nicht richtig verliebt war, sondern aus anderen Motiven die Beziehung begonnen hat. Genauso gut kann es aber auch sein, dass die Angst vor zu viel Nähe zu einer gewissen Reserviertheit führt. Manche Personen befürchten einen Kontrollverlust, wenn sie sich dem anderen zu sehr öffnen. Andere Menschen möchten im Grunde ihres Herzens gar nicht mit einem Partner zusammenleben und alles teilen und gemeinsam erleben. Insbesondere langjährige Singles haben mitunter Probleme, sich von den Vorzügen dieser Lebensweise zu verabschieden und sich auf einen anderen Menschen voll und ganz einzustellen, der ständig an ihrer Seite ist. Es kann aber auch sein, dass Unentschiedenheit einen grundsätzlichen (negativen) Charakterzug darstellt, der sich neben anderen Lebensbereichen auch im Verhalten in der Partnerschaft zeigt. Je nach der jeweiligen Ursache für die Unsicherheit in Bezug auf die eigene Beziehung können verschiedene Strategien zu ihrer Bewältigung gewählt werden.
Wege aus der Unentschlossenheit bei mangelnden Gefühlen
Am einfachsten ist die Lösung des Problems, wenn einfach nicht genug Gefühle für den Partner vorhanden sind. Hier gibt es keinen anderen Weg als eine Trennung: So können beide neu starten, die gemachten Erfahrungen verarbeiten und sich einer neuen Beziehung zuwenden, bei der die Ausgangsbasis stimmt. Angst vor dem Alleinsein reicht nicht aus, um die Grundlage für eine glückliche Partnerschaft bilden zu können. Letztendlich sollte der Partner, dessen Zuneigung nicht wirklich für eine gelebte Liebe ausreicht, diese Entscheidung auch aus Rücksicht auf den anderen treffen. Denn niemand hat es verdient, als Zwischenlösung oder Lückenbüßer benutzt zu werden. Ansonsten wird der andere Partner in einer unbefriedigenden Beziehung ausgenutzt, weil er nicht die Stärke besitzt, selbst einen Schlussstrich zu ziehen.
Bindungsangst – so können Partner mehr Nähe zulassen
Anders sieht es schon aus, wenn die Unentschlossenheit durch die Angst vor zu viel Innigkeit ausgelöst wurde. Wenn tatsächliche Liebe und große Zuneigung für den anderen vorhanden sind, macht es Sinn zu kämpfen, in erster Linie gegen die eigenen unbegründeten Befürchtungen. Unbedingt sollte dieses Thema auch mit dem Partner besprochen werden, der so das Verhalten des anderen viel besser verstehen kann und nicht mehr als persönliche Kränkung und Zurückweisung empfinden wird. Schrittweise kann sich jeder Betroffene auf mehr seelische Nähe einstellen und so tiefe Verbundenheit entstehen lassen. Wenn die Reserviertheit extreme Formen angenommen hat und womöglich auf traumatisch empfundenen Erfahrungen in der Vergangenheit basiert, kann eine Therapie helfen.
Zurück ins Single-Leben?
Nicht für jeden Menschen ist eine Beziehung die richtige Lebensform, in der er sich rundherum wohl und glücklich fühlt. Das kann typbedingt sein, so gab es zu allen Zeiten eingefleischte Junggesellen, die sich nicht ernsthaft binden wollten. Das kann aber genauso gut auch nur für eine bestimmte Lebensphase gelten, zum Beispiel während des Studiums oder in den ersten Jahren nach einer Scheidung. An sich stellt diese Einstellung auch überhaupt kein Problem dar – sie sollte allerdings unbedingt auch durchgehalten werden. Wer sich trotz dieser Lebenshaltung in eine Beziehung verirrt hat, sollte diese schleunigst beenden und keine neue eingehen. Das bedeutet nicht, dass er auf gelegentliche Abenteuer und den spontanen Austausch von Zärtlichkeiten verzichteten müsste. Es gibt genügend Männer und Frauen, die genauso denken und sich gerne auf einen unverbindlichen Flirt oder One-Night-Stand einlassen.
Allgemeine Unentschiedenheit – Leben in der Warteschleife?
Viele Menschen funktionieren im Alltag gerade so eben, sind aber ständig unzufrieden und träumen vor sich hin, wie sie ihr Leben eigentlich gerne gestalten würden. Gleichzeitig fehlt ihnen der Mut, etwas grundsätzlich zu verändern und eine weitreichende Entscheidung zu treffen. Hier ist gar nicht so sehr die Beziehung das Problem, sondern die allgemeine Geisteshaltung. Deswegen kann es Sinn machen, mit kleinen Veränderungen einen Weg aus dieser Sackgasse zu finden. Am besten sucht sich der Betroffene einen Punkt in seinem Leben, den er ändern möchte und nimmt ihn in Angriff. Dies kann zum Beispiel ein geändertes Freizeitverhalten oder ein beruflicher Neustart sein. Mit jedem Erfolg wachsen die Zufriedenheit und das Selbstbewusstsein. In der Regel fällt es dann auch leichter, die eigene Beziehung zutreffend zu beurteilen. Meistens werden die Betroffenen dann feststellen, dass ihnen der Partner doch sehr wichtig ist und es sich lohnt, eine gemeinsame Zukunft mit ihm aktiv zu gestalten.
Die 10 häufigsten Fehler die Beziehungen zum Scheitern bringen:
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